Heute hat ein Treffen in Bergedorf zum Thema Taxi stattgefunden. Es ging um aktuelle Probleme im Gewerbe und Neuigkeiten für das Jahr 2025.
Insgesamt waren ca. 20 Unternehmer vor Ort, sowie zwei Gewerbevertreter.
Inhaltlich haben die Kollegen das Jahr 2024 Revue passieren lassen, es ging wie so oft um die Pflicht mittelfristig auf Elektrotaxen umsatteln zu müssen, um schlechte Dienstleistung am Hauptbahnhof, auf dem Kiez und am Flughafen. Um den Konzessionsstop und den Mitbewerb (Moia, ShareNow, Miles&More). Und letztlich um einen erneuten Tourenschwund im laufenden Jahr und damit verbundene Umsatzausfälle.
Herr Ritter hatte einige interessante Neuigkeiten im Gepäck. So sieht es nicht danach aus, als würde der Konzessionsstop bereits im Sommer 2025 enden. Für ein auskömmliches Geschäft müssen mindestens 20% der aktuell 3080 Fahrzeuge abgebaut werden. Die Stundenumsätze stagnieren bei 26€, um Fahrer rechtskonform entlohnen zu können sind wenigstens 33€/Std. notwendig.
Wir sollten nicht unterschätzen mit welcher Macht andere Mobilitätsanbieter versuchen auch in Hamburg Fuß zu fassen. Schon jetzt machen sich die Plattformanbieter FreeNow, Uber und Bolt gegenseitig Konkurrenz, noch mit Taxenvermittlung, wobei sie viel lieber preiswertere Mietwagen auf den Markt werfen würden. Und auch Projekte zum autonomen Fahren existieren bereits und werden weiter wachsen und vom Großkapital fossiert werden. Das Taxigewerbe wird sich zunehmend Nischen suchen müssen, denn die Mobilitätswende mit allen ihren Facetten wird kommen.
Relativ komplex war schließlich das Thema Tarif 2025. Es soll ab Februar zwei Tarife geben, einen Festpreistarif, der ausschließlich von Funkzentralen und App. Vermittlern angeboten werden darf und einen Tarif für Einsteiger, der sich aufgrund der nun doch wieder integrierten Wartezeit gut 10% über dem aktuellen Tarif bewegen wird. Allerdings wird auch der Zentralen Festpreis 10-12% über dem aktuellen Tarif liegen. Einige Kollegen merkten an, sie versprechen sich dadurch keine Mehreinnahmen, sondern noch weniger Kundschaft.
Für die Taxenunion war Jan Gruppe anwesend, der aktuell 200 Mitglieder vertritt und die größte Gewerbevertetung in Hamburg repräsentiert. Zu Recht moniert wurde von Behördenseite der grottenschlechte Organisationsgrad im Gewerbe. Keine 20% der Unternehmer sind Mitglied in einer Gewerbevertretung. Und dann wundern sich die Kollegen ernsthaft, dass ihre Interessen und Nöte kaum Gehör finden.
Der LPVG ab sofort macht ein Angebot an die Kollegen durch eine Mitgliedschaft mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei zukünftigen Themen zu haben. Mit einer Vogel Strauß Mentalität kommen wir jedenfalls nicht weiter.
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